Um die Marke näher kennenzulernen, haben wir unsere neue Reihe „10 Fragen an… “ gestartet – viel Spaß beim Lesen!

10 FRAGEN AN CURVE CYCLING

1. Wie ist CURVE entstanden? Wann und wie wurde das Unternehmen gegründet?

Curve Cycling wurde 2013 gegründet – mit einem klaren Fokus auf Carbonlaufräder. Unsere Gründer Jesse Carlsson und Steve Varga erkannten damals eine Marktlücke: Es gab nur wenige hochwertige Carbon-Rennradlaufräder, und die waren meist extrem teuer. Das Ziel war es, eine wettbewerbsfähige Alternative zu einem fairen Preis anzubieten. Der erste Laufradsatz wurde direkt auf einer der härtesten Langstreckenrennen der Welt getestet: Jesse fuhr damit die 4.418 km lange Tour Divide – und wurde Zweiter, direkt hinter Mike Hall, der dort den Streckenrekord aufstellte.

Zur Einordnung: Die Tour Divide ist ein selbstversorgtes Ultra-Endurance-Bikepackingrennen entlang der Great Divide Mountain Bike Route – von Banff in Kanada bis an die mexikanische Grenze, durch die Rocky Mountains. Ein episches Abenteuer – und für CURVE der perfekte Beweis, dass die Produkte im echten Leben bestehen können.

Heute wird CURVE von drei Inhabern geführt: Jesse, Steve und Ryan „Rhino“ Flinn. Dahinter steht ein Team aus 18 Mitarbeitenden, die gemeinsam eine Adventure-Cycling-Marken aufgebaut haben – und alles begann in einem Schuppen, nach Feierabend, mit ein paar Laufrädern und einer Menge Leidenschaft.

Als die Firma wuchs, stiegen auch die Ambitionen. 2015 entwickelte das Team sein erstes Titan-Rennrad: das Belgie. Jesse testete den Prototypen auf dem längsten unsupported Straßenrennen der Welt – dem Trans Am Bike Race – und gewann. 6.800 km quer durch die USA. Der Belgie war mehr als ein Bike – es war ein Statement: Titan, Einfachheit und echte Belastbarkeit sind keine Marketingfloskeln, sondern funktionale Realität. 2025 feiert CURVE zehn Jahre seit diesem ikonischen Sieg – und die Geburt eines Rahmens, der unsere Vorstellung vom Langstreckenradfahren verändert hat.

Mit der Zeit ging es immer mehr ins Gelände – die Robustheit und der Komfort von Titan machten es ideal für unwegsames Terrain. So entstand eines der weltweit ersten Gravelbikes – eine Mischung aus Cyclocross- und Stahl-Reiserad, damals belächelt, heute Standard. CURVE war einer der Wegbereiter dieses Segments.

Seitdem hat sich das Sortiment ständig weiterentwickelt: vom Gravel-Plus-Bike „Big Kev“, speziell für Tour Divide & Co, bis zum GMX+, das Reifen mit bis zu drei Zoll Breite aufnimmt und im australischen Outback auf Herz und Nieren geprüft wurde. Jedes Bike ist für echte Abenteuer gemacht – und entstanden aus dem Wunsch, genau solche Touren zu fahren.

Wir bei CURVE finden in Langstrecke, Gravel und Bikepacking eine tiefe Erfüllung – und möchte diese Begeisterung teilen. Mit der wachsenden Curve-Community und durch eigene Events und voll organisierte Radreisen auf der ganzen Welt unterstützt CURVE Menschen dabei, ihre ganz persönlichen Abenteuer auf zwei Rädern zu erleben.

2. Was macht CURVE einzigartig in der Fahrradbranche?

Was CURVE von vielen anderen Marken unterscheidet, ist ganz klar der Ursprung unserer Produkte: Alle im Design- und Entwicklungsteam sind selbst leidenschaftliche Fahrer*innen. Viele unserer Bikes wurden von Grund auf für ein konkretes Abenteuer oder einen Bucket-List-Trip entworfen. Es ist selten, dass eine Marke eine so große Bandbreite an Radtypen vollständig selbst entwickelt – vom klassischen Roadbike über Endurance-Modelle, Gravel, Monster Cross, 29er Hardtails bis hin zu modernen Trailbikes.

3. Wohin entwickelt sich CURVE in den kommenden Jahren – und welche Trends beobachtet ihr besonders genau?

Aktuell liegt unser Fokus ganz klar auf dem europäischen Markt: Wir bauen in Málaga (Spanien) eine eigene CURVE-Niederlassung auf – mit Lager, Werkstatt, Showroom, Gästehaus und Testrädern. Die CURVE Casa soll ein Ort werden, an dem sich Kundinnen und Händlerinnen im Winter zurückziehen und gemeinsam mit uns fahren können. Málaga ist gut erreichbar und bietet perfektes Wetter, wenn der Rest Europas friert.

Was die Trends betrifft, sehen wir bei vielen Menschen den Wunsch nach einem großen Radabenteuer – Argentinien, Mongolei, Südafrika oder Rumänien stehen weit oben auf den Listen. Doch nicht alle wollen so etwas im Alleingang oder als Rennen fahren. Dafür haben wir die CURVE Expeditions ins Leben gerufen: geführte, vollversorgte Radreisen an besondere Orte, die unser Team selbst kennt – herausfordernd, aber absolut lohnend.

Auch beim Rahmendesign passiert viel: Die Nachfrage nach mehr Reifenfreiheit und Komfort steigt. Das betrifft nicht nur Reifenbreiten, sondern auch Geometrien, Sitzpositionen und die Rahmenfunktionalität. Ein Beispiel: Unsere „non suspension corrected“ Touring-Plattformen setzen auf maximale Stauraumkapazität im Rahmendreieck. Für unsere Gabeln haben wir eigens die VGM-Technologie („Very Good Mount“) entwickelt – belastbar bis 16 kg und ganz ohne Rivnuts.

Auch bei Lenkerformen waren wir Vorreiter: Flare, Breite und Ergonomie spielen eine immer größere Rolle – gerade für Gravel und Monster Cross.

Und: Immer mehr Fahrerinnen möchten ihrem Bike eine persönliche Note verleihen. Deshalb haben wir im vergangenen Jahr unser hauseigenes Lackierstudio gegründet – unter der Leitung von Co-Founder Steve Varga, der nun das erste Jahr der „Candy Factory Paintworks“ feiert. Maßgeschneiderte Finishes, direkt bei uns im Haus – für Räder, die so individuell sind wie ihre Besitzerinnen.

4. Warum habt ihr euch für Titan und Stahl als Rahmenmaterial entschieden?

Titan und Stahl stehen bei uns im Mittelpunkt – weil sie perfekt zu der Art zu fahren passen, die wir lieben: lange Touren, raues Terrain, echte Abenteuer. Wir wollten ein Fahrgefühl, das besser ist als bei Carbon – und ein Material, das mehr als nur ein paar Saisons durchhält. Ein Rahmen soll eine langfristige Investition sein, vielleicht sogar ein nachhaltiger Begleiter fürs Leben.

Beide Materialien erfüllen genau das: Sie sehen zeitlos aus, fahren sich großartig – und machen aus jedem Bike etwas Besonderes.

5. Was ist das Besondere am CarboKev – eurer Hybridkonstruktion aus Titan und Carbon?

Der CarboKev kombiniert die Steifigkeit von Carbon mit dem Komfort von Titan. Die Geometrie orientiert sich am Titanmodell, wurde aber für hohe Geschwindigkeit optimiert. Besonders Tretlager und Unterrohr profitieren von der erhöhten Steifigkeit. Das Resultat: ein reinrassiges Gravel-Racebike für die neue Ultra-Ära.

6. Wie achtet ihr auf nachhaltige Produktion?

Unsere Rahmen aus Titan und Stahl haben eine deutlich längere Lebensdauer als viele Serienrahmen aus Carbon – das macht sie per se nachhaltiger. Viele unserer Kund*innen sagen: „Das ist mein letztes Rad.“ Nicht unbedingt das beste Geschäftsmodell – aber es entspricht unserer Philosophie.

Wir haben unsere Verpackung optimiert, verzichten weitgehend auf neues Plastik und setzen auf recycelte Materialien. Mit unserem EU-Lager können wir außerdem vermehrt auf Seefracht setzen und so CO₂-Emissionen im Vergleich zur Luftfracht deutlich reduzieren.

Qualität steht bei uns an erster Stelle: Unsere hauseigenen Qualitätskontrollteams arbeiten eng mit den Herstellern zusammen. Neben Labor- und Praxistests übertreffen unsere internen Prüfstandards die üblichen ISO-Vorgaben deutlich. Parallel optimieren wir gemeinsam mit unseren Partnern kontinuierlich die Produktionsprozesse – für noch robustere und langlebigere Rahmen.

Wir bei CURVE glauben an Produkte, die lange halten – das ist für uns gelebte Nachhaltigkeit. Der Werkstoff Metall ist dabei kein Zufall: Er bietet eine hohe Lebensdauer und trägt damit wesentlich zur Reduktion von Ressourcenverbrauch bei. Diese Haltung durchzieht unsere gesamte Arbeit – vom Rahmenbau bis zur Verpackung.

Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch: bessere Logistik, verbesserte Fertigung, langlebige Produkte – statt schnellen Konsum. Wir arbeiten dafür kontinuierlich an allen Stellschrauben und glauben, dass echte Qualität immer die nachhaltigste Option ist.

7. Welche Rolle spielt 3D-gedrucktes Titan bei euren aktuellen Modellen?

3D-Druck ist eine der spannendsten Entwicklungen im modernen Rahmenbau – und wir setzen diese Technologie gezielt bei unseren High-End-Modellen ein. Sie eröffnet uns konstruktive Freiheiten, die mit klassischen Methoden wie Rohrverbindungen oder CNC-Fräsen nicht möglich wären.

Ein Beispiel: Durch 3D-gedruckte Tretlagerbereiche können wir maximale Steifigkeit erzielen – und gleichzeitig breite Reifenfreiheit mit einem schmalen Q-Faktor kombinieren. Klassisch gebaut wäre ein solcher Bereich entweder weniger steif oder geometrisch nicht umsetzbar. Auch unsere Ausfallenden profitieren: Sie sind hohl, gewichtsoptimiert und gleichzeitig stabil – ein ästhetisches wie funktionales Upgrade.

Der 3D-Druck erlaubt uns also nicht nur technische Perfektion, sondern auch elegantes Design mit echtem Mehrwert für Performance und Gewicht.

8. Was erwartet TeilnehmerInnen bei euren Curve Expeditions?

Unsere Expeditionen sind echte Erlebnisse – sorgfältig geplant, körperlich fordernd, aber ebenso kulturell bereichernd. Jede Route wird intensiv recherchiert, die Etappen sind fein abgestimmt, und unsere Unterkunftspartner mit Bedacht ausgewählt.

Geleitet werden die Reisen von Gus Burrell, der jede Expedition gemeinsam mit den TeilnehmerInnen fährt. Unterstützt wird er von einem weiteren erfahrenen Curve-Fahrer, einem Begleitfahrzeug und einem Mechaniker – damit du dich voll und ganz auf das Abenteuer konzentrieren kannst.

Du kannst dich auf spektakuläre Gravel-Strecken freuen, auf regionale Küche, Gastfreundschaft und unvergessliche Übernachtungen. In Südafrika zum Beispiel verbringst du eine Nacht in Baumhäusern im Regenwald, die nächste auf einer 500 Jahre alten Farm mit Kerzenlicht-Dinner, danach unter dem Sternenhimmel der Karoo bei einem traditionellen Braai – oder in einer Wildtierlodge mitten im Busch, wo dir neugierige Tiere Gesellschaft leisten.

Das Besondere ist die Vielfalt – und die Tatsache, dass du all das vom Sattel aus erlebst. Eine Curve Expedition ist kein gewöhnlicher Radurlaub, sondern eine Reise, die du nie vergessen wirst.

9. Was sind eure Erwartungen an den europäischen Markt?

Unsere Hauptmotivation ist es, unsere HändlerInnen und ihre KundInnen persönlich kennenzulernen. Wir möchten zeigen, warum es unsere Bikes gibt, was sie besonders macht und wie viel echte Leidenschaft darin steckt.

Wir freuen uns darauf, interessierten FahrerInnen die Möglichkeit zu geben, unsere Räder bei Testfahrten kennenzulernen – denn nichts überzeugt mehr als ein echtes Fahrerlebnis.

Außerdem wollen wir Menschen ermutigen, ihre eigenen Abenteuer zu planen und zu erleben. Wenn wir mit unseren Bikes dazu beitragen können, einen lang gehegten Traum umzusetzen, dann ist das genau der Grund, warum wir morgens aufstehen.

10. Ihr geht auf große Europa-Tour – was erwarten wir vom Curve-Party-Train?

Keine wilden Geschichten – aber jede Menge Leidenschaft. Wir sind eine Gruppe begeisterter FahrerInnen, die sich riesig darauf freut, Gleichgesinnte zu treffen. Wir bringen einen Van vollgepackt mit Testrädern mit, geben Einblicke in unsere Arbeit, erzählen, was CURVE ausmacht – und vor allem: Wir möchten euch kennenlernen.

Ob bei HändlerInnen, Events oder spontan unterwegs – das Ziel ist immer, unsere Bikes erlebbar zu machen und echte Gespräche zu führen. Das ist unser „Party Train“: Austausch, Ausprobieren, Inspiration.


Ein Einblick in die Produktion des „00KEV“ Prototypen in Melbourne